Es hat sich mittlerweile herumgesprochen, daß Industriefutter nicht wirklich das Gelbe vom Ei ist. Die Gründe, die angeblich für die Fütterung von Trockenfutter sprechen, sind teilweise ziemlich irrational und ich wundere mich immer wieder, warum die Leute darauf hereinfallen.
Gut, ich sehe ja ein, daß wir alle sparen müssen. Aber manch einer übertreibt es einfach. Stellen Sie sich doch mal vor, Sie gehen zu Ihrem Hausarzt, weil Sie sich den Magen verdorben haben. Der untersucht Sie und stellt Ihnen irgendwann die Frage, was Sie denn im allgemeinen so essen. Sie antworten wahrheitsgemäß, daß es immer frisches Obst und Gemüse gibt, daß Sie versuchen Fleisch und Wurst beim Erzeuger zu beziehen, überhaupt achten Sie darauf, Sie Ihre Lebensmittel aus der Region, am besten vom Biobauern beziehen. Ganz stolz sind Sie auf sich. Und was macht Ihr Doktor? Der schlägt die Hände über dem Kopf zusammen und sagt: Ja, das ist kein Wunder, daß Sie einen verdorbenen Magen haben. Und wie können Sie überhaupt dieses frische Zeug essen? Stellen Sie sich doch nur mal vor, was allein Sie für das Wasser in den Lebensmitteln bezahlen?
Sie lachen? Ob Sie es glauben oder nicht: genau solche Argumente habe ich nicht nur von Kunden gehört, sondern auch und vor allem von Tierärzten.
Mag sein, daß es in sehr trockenen Regionen dieser Erde irgendein Tier oder eine Pflanze gibt, die weniger als 70 % Feuchtigkeit enthalten. Vorstellen kann ich es mir nicht, denn wir alle bestehen hauptsächlich aus Wasser. Wasser ist – große Überraschung – eine der wichtigsten Grundlagen, daß Leben überhaupt existieren kann. Wenn Sie nicht mindestens 2 Liter Flüssigkeit zu sich nehmen, werden Sie krank. Sie würden Ihrem Arzt also was husten, von wegen nur noch trockenes Zeug essen. Aber Ihrem Hund muten Sie das zu, damit Sie sparen können. Ist doch nicht Ihr Ernst, oder?
Was passiert denn, wenn dieses „überflüssige“ Wasser aus der Nahrung entfernt wird? Legen wir das Fleisch und Gemüse schön säuberlich auf den warmen Dachboden und warten, bis es durchgetrocknet ist? Oder hängen wir alles mit Klammern an die Wäscheleine in die Sonne, so früher den Stockfisch? Das glaubt ja wohl niemand ernsthaft.
Zuerst muß man also das Wasser aufwendig entziehen. Dann muß der Hund mehr trinken oder Sie weichen das Futter ein, um das auszugleichen. War’s schon nix mehr mit Sparen: einmal zahlen Sie die Bearbeitung und dann das Wasser, das Ihr Hund zusätzlich braucht. Dann wird Ihr Hund krank, weil er doch zu wenig Flüssigkeit zu sich nimmt, und dann gehen Sie zu dem Tierarzt, der Ihnen diesen Floh ins Ohr gesetzt hat und bezahlen eine teure Behandlung, z.B. wegen Nierenproblemen. Genug gespart?
Ein Kommentar zu Ich zahl doch nicht das Wasser im Futter!