Hunde im Winter…

… und warum man sie vor Kälte schützen muss

Es ist ganz schön kalt geworden. Heute früh hatte es -9°C an der Haustür. -9°C!!! Ich will gar nicht wissen, wie die Temperatur am Boden war. Wir ziehen uns natürlich warm an, selbst bei einem kurzen Gang über den Hof wird eine Jacke angezogen und eine Mütze aufgesetzt.

Alle Menschen sind zur Zeit dick eingepackt, mit Schal und Handschuhen, dicken Socken und warmen Schuhen mit Einlagsohlen, warmen Mänteln, Jacken und Mützen wappnen sie sich gegen die Kälte. Ihre Hunde dagegen laufen nach wie vor barfuss und ohne Mantel durch die Kälte. Sind ja Hunde. Haben ja ein Fell. Frieren ja nicht.

Ach so? Haben wir in Biologie wieder mal nicht aufgepasst?

Hunde sind Warmblüter, wie wir Menschen, wie alle Säugetiere. Und Säugetiere benötigen eine bestimmte Umgebungstemperatur, um sich wohl zu fühlen. Bei den meisten Menschen – und Hunden – liegt die irgendwo zwischen 20-25°C. Aber selbst da ziehen wir was an, weil unsere Körpertemperatur niedriger ist als bei Hunden und wir deshalb schneller frieren. Das bedeutet aber nicht, dass Hunde nicht frieren. Das tun sie sehr wohl und jedes Jahr erfrieren Hunde, die z.B. draußen leben müssen und gar nicht dafür geschaffen sind: Boxer, Doggen, Dalamtiner…. Hunde, die eigentlich gar kein richtiges Fell haben.

Aber auch andere Hunde frieren. Wenn sie frei leben würden, könnten sie sich im Herbst wie andere Wildtiere eine Speckschicht anfressen, damit sie gut über den Winter kommen, und ihr Fell wäre der Umgebung angepasst. Boxer und andere kurzfellige Hunde würden einen Winter wie dieses Jahr nicht sehr lange im Freien überleben. Ich habe auch noch nie gehört, dass man beleibten Menschen unterstellt, sie könnten auch im Winter leichtbekleidet durch die Gegend schlendern, sie wären ja gut isoliert. Was ja stimmt, und dicke Menschen müssen sich vielleicht auch nicht so warm anziehen wie schlanke oder sehr dünne, aber anziehen werden sie ganz sicher wärmere Klamotten als im Sommer und zu 100% werden sie Schuhe anziehen und zwar warme.

Auch kranke, alte oder sehr junge Hunde frieren schneller – wie bei uns Menschen: kleine Kinder, kranke und alte Menschen brauchen mehr Schutz. Mein Maxl ist mittlerweile 12 Jahre alt, er friert im Winter immer schon, da er kurze Beine hat und mit dem Bäuchlein sehr nah am Boden ist. An der Haustür -9° kann bedeuten am Boden deutlich unter -10°C. Keine schöne Vorstellung da in der Nähe ein nackiges Hundebäuchlein zu haben. Er bewegt sich zwar immer noch gerne und viel, aber doch weniger als noch vor ein paar Jahren. Also bekommt er seit geraumer Zeit ab einer Temperatur von +5°C einen Mantel. Und findet das ganz gut – bis aufs Anziehen, das mag er nicht.

Der kleine Maxl braucht schon wegen der Nähe zum kalten Boden einen warmen Mantel.

Indiana hat beidseitig schwere HD, sie friert eigentlich nicht so leicht, aber wenn ihre Muskeln kalt werden, dann spürt sie das in den Hüften und dann gehts ihr nicht gut. Also bekommt auch sie ab +5°C einen Mantel. Sie findet das auch gut – bis aufs Anziehen. Und natürlich haben beide Hunde für unterschiedliches Wetter unterschiedliche Mänte.

Indiana
Mit Mantel ist es bei der Kälte für Indiana deutlich angenehmer.

Wir merken, dass ihnen das gut tut, weil sie besser gelaunt sind, länger spazierengehen wollen und ganz offensichtlich keine Schmerzen haben, die durch Kälte oder Nässe verursacht wurden. Lohnt sich also.

Hunden, die in Gegenden leben, in denen im Winter Salz gestreut wird, sollte man, wenn sie das mögen, Schuhe anziehen. Manche wollen das definitiv nicht, sie tun keinen Schritt mit den Dingern. Ihnen kann man mit einer guten Pfotensalbe helfen und ihnen zusätzlich die Füße nach dem Spaziergang mit lauwarmem Wasser abwaschen. Bei der Pfotensalbe sollten die Bestandteile aus biologischem Anbau sein und weder Erdöl oder Erdölprodukte noch ätherische Öle enthalten. Erdölprodukte, wie z.B. Vaseline, können Krebs verursachen, ätherische Öle haben zwar in der Regel eine heilende Wirkung, aber bei Hunden können sie Unverträglichkeiten auslösen, besonders dann, wenn die Salbe abgeleckt wird. Zudem ist der Geruch, den wir gut finden, für die Hunde oft sehr unangenehm. Ich hatte mal ein Flohmittel mit Geranium, das sehr gut gewirkt hat gegen die Flöhe, die Hunde fanden es entsetzlich und sind immer geflohen, wenn ich damit ankam. Ich hab dann was anderes verwendet. Nicht viel anders ist es, wenn in einer Pfotensalbe z.B. Eukalyptus enthalten ist. Mir drängt sich da schnell der Verdacht auf, dass der Geruch für uns bestimmt ist. Wir finden solche Düfte gut und angenehm, die Hunde eher nicht.

Auch im Haus muss man darauf achten, ob der Hund auf seinem Platz wirklich vor Zug und Kälte geschützt ist. Meine Hunde haben es sehr gerne kuschlig warm und bevorzugen zur Zeit den Platz direkt am Kaminofen. Sie haben in ihren Bettchen warme Kissen und nachts dürfen sie sehr gerne ins Bett kommen, bei Bedarf auch unter die Bettdecke. Es gibt nichts besseres gegen kalte Füße und ein trauriges Herz als einen Hund im Bett.

Unsere kleine Loni fand den Platz am Kaminofen im Winter großartig.

Was auch sehr wichtig ist: geht bitte nicht zu lange mit euren Hunden bei Kälte spazieren. Kurze Gänge von 15-30 Minuten sind in der Regel vollkommen ausreichend. Wenn ihr findet, dass das zu wenig für eure Hunde ist, dann macht einfach im warmen Wohnzimmer noch ein paar nette Spiele mit ihnen, das gefällt ihnen mit Sicherheit besser, als in der Kälte rumzulaufen.

Hier könnt ihr euch ein paar Ideen dafür holen:
Spiele für fade Wintertage: http://blog.forsthaus-metzelthin.de/?p=90

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