Mensch, mach langsam! – Wenn Hunde an der Leine ziehen, weil Menschen keine Zeit haben. – 3. Leseprobe

aus: 12. An lockerer Leine

Und wie geht das jetzt, dass ein Hund an lockerer Leine läuft? Das wollen wir uns im Folgenden ein bisschen genauer ansehen.

Für Welpen gelten eigene Regeln, deshalb wurde das auch in einem eigenen Kapitel besprochen. Allerdings können Sie die meisten der folgenden Trainingsvorschläge auch bei Welpen anwenden. Wichtig ist bei allem, dass Bello weder körperlich noch seelisch bedrängt, nicht gedemütigt oder in seiner Würde verletzt wird. Wir sind verantwortlich dafür, dass er alles entspannt lernen kann, dass wir ihm genau und gründlich ohne jede Einwirkung von Druck und Gewalt erklären, was wir von ihm wollen und nichts Unzumutbares von ihm fordern. Und das ist gar nicht so schwierig.

Einige Techniken wurden schon angesprochen, sollen hier aber wiederholt werden. Alles, was Ihnen hier empfohlen wird, können Sie einfach ausprobieren. Es gibt verschiedene Gründe, warum etwas bei Ihnen super klappt, aber bei Ihrem Nachbarn nicht den geringsten Erfolg zeigt. Wenn Sie festgestellt haben, dass Sie die Technik richtig ausführen, aber der Erfolg trotzdem ausbleibt, dann versuchen Sie eben etwas anderes. Eine erfahrene Trainerin kann Ihnen helfen, da ein neutraler Beobachter viel schneller sieht, warum etwas klappt oder eben nicht.

In allen Fällen empfiehlt es sich, den Hund für richtiges Verhalten zu loben, Ausnahmen gibt es nur bei Hunden, die auf ein Lob sofort zu Ihnen kommen und nachfragen, was sie jetzt tun sollen. Bauen Sie für diesen Hund ein Bestätigungsgeräusch (click, jepp…) auf, damit Sie ihm sagen können, dass er es richtig macht. Auf jeden Fall soll das Lob ruhig und freundlich sein und den Hund nicht im Weitergehen stören.

Leinenlänge

Für Gänge in der Stadt empfehle ich Ihnen eine 3-Meter-Leine, für andere eine 5-Meter-Leine. Zu Beginn kann es auch sinnvoll sein, eine sehr viel längere Leine zu verwenden, die Sie ganz allmählich kürzen. Sie werden im Folgenden lesen, warum das sinnvoll und notwendig ist.

Brustgeschirr

Ideal sind T- oder Kreuzgeschirre, die weit genug von den Achseln entfernt sind, damit die Gurte nicht scheuern. Das Material sollte weich und anschmiegsam und die Gurte breit genug sein. Das Geschirr passt gut, wenn im Sitzen der Ring, der Hals- und Brustgurt verbindet sich auf Höhe der Kuhle befindet, die das Brustbein um den Hals abschließt. Achten Sie beim Anziehen bitte darauf, dass Sie den Halsgurt vorsichtig über den Kopf ziehen, viele Hunde mögen das Gefühl am Kopf nicht so gerne und lehnen das Geschirr dann ab. Es sollte gut sitzen und nicht hin und her schlackern, die Gurte müssen alle gut vernäht sein. Die Leine wird am hinteren Ring befestigt, nicht am Ring, der Hals- und Rückengurt verbindet.

Nicht geeignet sind alle Geschirre, deren Gurt um den Hals und über die Schultern führt, wie z.B. bei Norwegergeschirren. Die Gurte drücken evtl. auf die Schultern und behindern die Hunde beim Laufen. Ebenso sind Geschirre mit Satteln nicht gut für Hunde. Der Sattel liegt im Nierenbereich auf und oft genug wird es unter dem Sattel auch sehr warm und damit unangenehm für den Hund. Von unerträglichen Sprüchen wie „Ich zicke gerne rum“ und ähnlichen Dummheiten, die Menschen lustig finden, sollte man

sowieso absehen. Niemand möchte einfach so eine Abqualifizierung auf den Rücken bekommen, auf die er nicht den geringsten Einfluss hat.

Langsam gehen

In den allermeisten Fällen laufen die Menschen zu schnell. Aus welchem Grund auch immer denken Menschen, sie müssen durch die Welt stürmen, sowie sie eine Hundeleine in der Hand haben. Wenn Sie auch zu dieser Spezies der Rennspazierer gehören, dann schalten Sie ab sofort so viele Gänge zurück, dass aus einem Spazierrennen ein Spaziergang wird. Ihr Hund hat vermutlich gelernt, dass er ganz schnell mit strammer Leine überall hindrängeln muss, wo er dringend, dringend schnüffeln oder pinkeln muss. Das werden Sie ihm nicht von heute auf morgen abgewöhnen. Lassen Sie sich deshalb nicht irritieren, gehen Sie langsam und wenden Sie alle – freundlichen – Tricks an, um ihn von ihrer neuen Gangart zu überzeugen.

In der Regel finden die Hunde diese Idee großartig…..

…weiter geht’s im Buch auf Seite 107

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