Folter mit Strom ist strafbar! Für alle und jeden

von Ute Rott – Forsthaus Metzelthin

Eigentlich wollte ich mich in diesem Blog darauf beschränken, Misstände aufzudecken und Alternativen aufzuzeigen. So richtig gruselige Themen wollte ich hier gar nicht ansprechen. Aber ich glaube, es bleibt mir nichts anderes übrig, das Thema „Strom“ näher zu behandeln, nachdem mir in ganz kurzer Zeit drei Hunde über den Weg gelaufen sind, die ein entsprechendes Gerät um den Hals trugen.

Wer nicht glaubt, daß Stromeinsatz – egal wie „nett“ er auch gemeint sein mag, z.B. „das ist seine Lebensversicherung, denn sonst läuft er auf die Straße“ (es gibt auch Zäune und Tore) – harmlos ist, der soll einfach mal „Folter“ googlen, dann wird er schon die entsprechenden Artikel finden, in denen die Folgen von Folter mit Strom detailliert besprochen werden. Man braucht echt harte Nerven, um das zu lesen, aber ich habs mir angetan  und bin seitdem wild entschlossen, alles zu verfolgen und nach Möglichkeit zu verhindern, was in meinem Umkreis Hunden mit Strom angetan wird.

Wem das egal ist, dem sei gesagt: es ist verboten, Hunde mit Strom zu „erziehen“ und zwar für alle und jeden: Trainer, Jäger, Polizisten…. egal. Kein einziger Mensch in diesem Land darf einem Hund aus welchem Grund auch immer ein Stromreizgerät umhängen und ihn damit „trainieren“.  Da manchen Menschen die Folgen ihrer perversen Ideen egal sind, ist dies ein schlagkräftiges Argument. Es gibt ein Urteil vom Bundesverwaltungsgericht Leipzig, in dem dies rechtskräftig so festgelegt ist. Wer genaueres darüber wissen möchte, kann sich über die Zeitschrift WUFF-Das Hundemagazin informieren. In den Ausgaben 11 / 12 – 2011 stehen ausführliche Artikel zu diesem Thema mit den entsprechenden Urteilen.

Was braucht man, um diese durchzusetzen? Denn wie wir alle wissen, ist Tierschutz in diesem Land nicht unbedingt groß geschrieben. Wichtig ist erstmal, daß man sich informiert, z.B. indem man die o.gen. Artikel liest. Dann braucht man den aufrechten Gang und muß sich eben auch mal mit Leuten anlegen, die solche Sachen mit ihren Hunden machen. Dabei ist es natürlich notwendig, zuerst einmal sachlich zu diskutieren und die Folgen eines solchen Umgangs erläutern und eben auch Alternativen aufzeigen. Wenn das nichts hilft, hilft nur der Gang zu Polizei und eine Anzeige.

Es ist ein Elend, daß man solche Vorschläge überhaupt machen muß. Aber gestern hatte ich wieder so eine Begegnung mit einem eigentlich sehr netten Deutsch-Kurzhaar-Rüden. Der möchte einfach zu vorbeigehenden Hunden „Hallo“ sagen, was natürlich nicht immer unproblematisch ist, wenn das ebenfalls Rüden sind. Und sowie er sich dem Zaun nähert, bekommt er eine geknallt. Die Halter waren weggefahren und hatten das Tor aufgelassen, der Hund traut sich schon nicht raus, wenn er so ein Ding umhat, oder? Der arme Kerl hat den Schlag in Kauf genommen, nur um mit unseren Hunden Konakt aufnehmen zu können. Das Anwesen ist in unserem Dorf und die Leute haben lieber einen aufwendigen Zaun gebaut für viel Geld, als einfach mal für ein paar Euro bei mir um Rat zu fragen.

Und da ist mir der Kragen geplatzt. Gute Nachbarschaft hin oder her, da hört der Spaß auf. Immerhin lag er dann heute ohne dieses Marterding im Garten. Aber beim nächsten Mal, wenn er es dran hat, gibt es eine Anzeige. Und wenn die im Sand verläuft, eben die nächste, und so weiter und so weiter.

Ich bin eine sehr friedfertige Person und drücke schon mal die Augen zu, wenn meine Kunden mit solchen Dingern hier ankommen – Hauptsache, sie fahren ohne das Teil wieder weg. Denn ich setze doch lieber auf Argumente als auf Streit. Wenns allerdings nichts hilft, dann muß man eben auch mal die Kanonen auffahren. Der Hund kann sich nicht wehren und wir den armen Kerlen nicht helfen, wer soll es denn dann tun?

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