In den ersten beiden Beiträgen haben wir uns ausführlich damit befasst, was wir mit Welpen tunlichst vermeiden sollen: wilde Spiele, Reizüberflutung, wenn möglich schlechte Erfahrungen….. Alles schön und gut, aber das beantwortet ja nicht die berechtigten Fragen: was soll ich denn mit einem Welpen machen? Wie erziehe ich ihn ? Und was kann er spielen, mit wem und wie lange? Diese Fragen werde ich im folgenden beanworten. In späteren Beiträgen werde ich auf das Thema „Welpen und andere Hunde“ und andere Themen, die Welpen betreffen, eingehen.
Menschen neigen zum Übertreiben, das kann man vermutlich ganz pauschal so behaupten. Es ist noch nicht so lange her, da war man der Meinung, es reicht vollkommen erst nach einem halben Jahr mit der Erziehung zu beginnen – vielleicht sollte ich schreiben: mit der „sogenannten“ Erziehung, denn das Wort „abrichten“, das hauptsächlich verwendet wurde, traf’s besser. Und natürlich – das überrascht heute keinen mehr – war es unendlich schwer, einem Hund, der bis dahin machen durfte, was er wollte, plötzlich Kadavergehorsam beizubringen – also wurde mit sehr viel Gewalt gearbeitet. Das tun heute noch viele Menschen, auch mit Welpen, aber mit denen wollen wir uns hier nicht befassen.
Wir wollen unsere Hunde gut erziehen, sie sollen freundliche und zuverlässige Begleiter werden, ein schönes und lohnendes Ziel. Aber der Weg dahin ist manchmal steinig, es gibt viele Wege, die dorthinführen, viele Abzweigungen, viele Variationen und nicht alle sind empfehlenswert. Gerade die weit verbreitete Meinung, man könne mit Welpen gar nicht früh genug anfangen, man könne ihnen gar nicht genug bieten, sie gar nicht genug fordern – denn sonst wird ihnen langweilig!!! -, ist eigentlich eine zwar nette gemeinte, in ihren Auswirkungen aber katastrophale Herangehensweise. Ich will Ihnen hier mal ein paar Vorschläge machen, die ganz einfach durchzuführen sind und garantiert keine negativen Folgen haben.
Zuerst sollten Sie sich darüber im Klaren sein, daß Ihr Hund ein Individuum ist und nicht unbedingt das möchte, was Sie sich von ihm erhoffen. Es kann durchaus sein, daß er kein Interesse an Agility hat, auch wenn Sie noch so begeistert rumquietschen, sowie er ein Hindernis auch nur ansieht. Sie sollten sich also nicht festlegen, sondern zuerst Bello lange und ausführlich beobachten, damit Sie herausfinden, was er denn jetzt wirklich toll findet. Und das kann dauern. Keine Angst: auch wenn Sie sich für wirklich vernünftige Nasenarbeit entschieden haben und nicht für krankmachende Sportarten: es spielt keine Rolle, wann Sie mit „ernsthaftem“ Training anfangen, wichtig ist, daß Ihre Pelznase lernt, daß Lernen und die Zusammerarbeit mit Ihnen superschön ist und richtig Spaß macht, daß man dabei neue und interessante Sachen lernt, die richtig gut sind. Darauf kommts an, auf sonst nichts.
Während Sie also Ihren Liebling geduldig beobachten, was er gerne macht, haben Sie viel Zeit, sich nette Sachen mit ihm auszudenken, z.B. „wir erkunden eine neue Umgebung“. Mit ganz kleinen Welpen macht man ganz wenig. Falls Sie ihn zur warmen Jahreszeit bekommen, setzen Sie sich mit ihm auf eine Wiese, wahlweise in einem Park, bei Ihnen hinterm Haus oder bei Freunden im Garten. Dort sollte nicht viel los sein, damit er in aller Ruhe die unbekannte Gegend absuchen und erkunden kann. Sie sitzen daneben, es darf gerne eine Parkbank sein, passen auf und sind für ihn da. Sie werden erleben, daß er immer wieder ganz eilig zu Ihnen gerannt kommt, vielleicht hat er etwas furchtbar spannendes entdeckt, einen Ameisenhaufen oder eine Plastiktüte, und das muß er Ihnen erzählen. Freuen Sie sich, wenn er kommt, nehmen Sie Anteil an seinen Abenteuern, Sie können ihm auch mal ein Leckerchen geben. Aber der Knackpunkt ist, daß Sie sein zuverlässiger Anlaufpunkt sind, zu dem er sich immer retten und bei dem er auch mal Pause machen kann. Wenn er so eine Pause braucht, dann lassen Sie ihn bitte ihn Ruhe. In der Regel rollen sich die Kleinen einfach an unseren Füßen zusammen und wollen schlafen. Bitte, bitte, bitte: nicht streicheln, nicht anfassen, nicht ansprechen. Sondern: in Ruhe lassen. Denn sowie Sie ihn irgendwie aus seiner wohlverdienten Pause herausreißen, sind Sie auf dem besten Weg, einen durchgeknallen Dauerbeschäftigungsfreak heranzuziehen. Sie dürfen ihn mit 1.000 Herzchen überm Kopf und mit vor lauter Liebe schwerem Atem beobachten und jede Menge Glückshormone ausstoßend betrachten. Aber bitte gönnen Sie ihm seine Pause. Knuddeln kommt später.
Natürlich müssen Sie darauf achten, daß er beschützt wird. Da gibt es Menschen, die stürzen aus ungeahnten Entfernungen auf so ein Hundekind zu, quietschend und schreiend: „aaaach, ist der süüüüß!!!“ würden ihn – wenn Sie nicht dazwischen gehen – sofort hochnehmen, drücken, streichelen und küssen – ob er das mag, bezweifle ich lebhaft. Also: verhindern Sie das nachdrücklich und umgehend. Stellen Sie sich dazwischen und blocken Sie diese Menschen ab. Es spielt keine Rolle, ob die das verstehen. Es geht darum, daß Ihr Kleiner das nicht mag und auch nicht mögen muß. Das müssen Sie niemandem erklären. Es ist IHR Hund, er ist nicht dazu da, andere Menschen zu beglücken.
Und wie lange dauert so eine Erkundung? Auf keinen Fall sollten Sie das stundenlang ausdehnen, aber Ihr Herzblatt wird Ihnen das schon zeigen. Er kommt sicher relativ bald zu Ihnen und macht ein Päuschen. Zehn Minuten, eine Viertelstunde, mehr muß das am Anfang nicht sein. Je größer er wird, umso länger können Sie die Erkundungsausflüge ausdehnen. Es ist kein Problem, wenn Sie ihn daran gewöhnen, daß immer mal die Leine dranhängt, die Sie in der Hand halten. Schließlich wird das in seinem zukünftigen Leben auch so sein, daß er nicht immer frei laufen darf. Wählen Sie die Leine lang genug, drei Meter sollten es mindestens sein, und selbstverständlich trägt er ein Brustgeschirr.
Wenn Sie solche Erkundungstouren 2-3 mal in der Woche hinbekommen, dann machen Sie Ihren Hund nicht nur glücklich, sondern auch schlau. Denn er lernt die Welt auf seine ureigene Weise kennen: über die Nase. Er kann diese Eindrücke in Ruhe verarbeiten, muß auch schon kleine Probleme lösen: wie komme ich an das Stöckchen hinten in der Ecke? Wie klettere ich über Hindernisse?…. und gleichzeitig lernt er, daß Sie zuverlässig da sind, wenn er Sie braucht. Sie dürfen auch gerne kreativ in der Gestaltung dieser Touren sein, denn irgendwann kennt er den Park oder den Nachbarsgarten, dann erkunden Sie eben mal ein leeres – sicheres – Gebäude im Gewerbegebiet oder eine stillgelegtes Bahngleis – oder was auch immer Ihnen einfällt.
Sie gehen mit ihm ja auch spazieren, aber bitte nur kurz und bitte ganz, ganz langsam. Hier ist die Devise „der Weg ist das Ziel“. Und jetzt kommt etwas enorm wichtiges, das irgendwie die letzten Jahre vollkommen in Vergessenheit geraten ist: Welpen sind keine Marathonläufer. Überrascht? Nein? Sehr gut! Welpen haben ganz weiche Knochen, ganz zarte Sehnen, ganz schwache Muskeln, die dürfen nicht überbeansprucht werden. Da gibt es eine einfache Regel: gehen Sie nie länger als 5 Minuten pro Lebensmonat. Dann sind Sie, bis er ausgewachsen ist, bei 60 Minuten, ganz allmählich und ohne Probleme. Warum sollen Sie langsam gehen? Damit er 1. Zeit hat, alles anzuschauen und mit der Nase zu erkunden, was am Straßenrand so interessant ist und 2. damit Sie nicht anfangen, an ihm rumzuzerren. Denn Welpen bleiben oft stehen, schnüffeln rum, müssen irgendwas Spannendes beobachten, z.B. die Kinder, die auf der anderen Straßenseite vorbeigehen oder den Menschen auf dem Grundstück, der Kompost durchwirft oder das Müllauto, das die Tonnen leert….. egal. Auch wenn es für Sie noch so alltäglich ist, für ihn ist das niegelnagelneu und er muß es mit allen Sinnen erfassen – Augen, Nase, Ohren. Und dazu braucht er Zeit. Wenn Sie zu schnell gehen, merken Sie gar nicht, was er beobachten möchte und zerren ihn weiter. Dadurch lernt er aber: ziehen an der Leine ist normal, also ziehe ich auch. Zudem lernt er, daß er nie genug Zeit hat, also zerrt er zu allem hin, was ihn interessiert, damit er wenigstens ein bißchen was erfassen kann. Sie arbeiten also schon mal im Sinne einer guten Leinenführigkeit, wenn Sie sich seinem Tempo anpassen.
Nach so einem Sapziergang ist er genauso wie nach einer Erkundung im Garten Ihrer Freunde platt. Lassen Sie ihn, er soll sich ausruhen und zwar so lange, wie er das möchte. Alles, was er auf solchen Touren erlebt hat, muß er verarbeiten. Wenn Sie anschließend mit ihm zu Tante Anna zum Kaffee fahren oder mit ihm spielen oder Kindergeburtstag feiern, also aufregende Dinge machen, kann er das nicht. Das gilt besonders dann, wenn der Spaziergang oder die Erkundung sehr spannend waren.
Aber spielen muß doch auch sein? Ja, sollte sein, aber piano. Alles, was die Knochen und Gelenke belastet, lassen Sie bitte bleiben, das haben wir schon besprochen. Wenn er von allein hinter einem Schmetterling herhopst oder einen Ball durch die Gegend schubst, ist das in Ordnung, aber animieren Sie ihn nicht, hinter Bällen und anderen beweglichen Gegenständen hirnlos herzudüsen. Ein sehr nettes Spiel mit Welpen kann sein, daß Sie ganz vorsicht mit ihm um einen Zottel kämpfen, lassen Sie ihn gewinnen, dann hat er mehr Spaß dran. Setzen Sie sich zu ihm auf den Boden, führen Sie den Zottel über Ihre Beine, hinter Ihrem Körper entlang, unter den aufgestellten Beinen durch, so daß er über Sie drüberklettern und drunter durch kriechen muß. Idealerweise kriegen Sie das so hin, daß er sich überlegen muß, wie er am besten und sichersten den Zottel zu fassen bekommt. Regen Sie ihn zum Denken an – auch beim Spielen. Das macht mehr Spaß als hirnloses Rumzotteln. Nach wenigen Minuten werden Ihre Bewegungen immer langsamer, Sie legen sich auf den Boden und bewegen den Zottel ganz ruhig vor Ihren Bauch – mit Bello im Schlepptau. Er wird ein bißchen geknuddelt, kaut ganz friedlich an seinem Zottel rum und kommt zur Ruhe. Verbinden Sie das Kuscheln mit einer netten Übung: anfassen lassen. Wenn Sie das gut hinkriegen, rollt Ihnen jeder Tierarzt einen roten Teppich aus, es ist unglaublich schön, wenn Sie und Bello das genießen und er lernt auf angenehme Weise, daß es wunderbar ist, wenn Sie ihn untersuchen. Falls er dabei die Augen zumacht und einschläft, haben Sie alles richtig gemacht.
Warum sollen Sie das so machen? Ganz einfach. Meistens puschen die Menschen ihre Hunde beim Spielen so lange hoch, bis Bello völlig blöd im Kopf ist und zuschnappt, und das tut auch weh, wenns nicht böse gemeint ist. Dann sagt der Mensch ganz zornig: „aus“, und Bello soll sofort aufhören zu spielen. Die Belohnung ist dann oft: weiterspielen. Das geht so lange gut, bis der Mensch eine blutige Schramme hat. Falls Sie das so wie ich doof finden, probieren Sie lieber meine Methode aus: nur kurz spielen, zum denken anregen und ganz ruhig mit einer Kuscheleinheit aufhören. Dann versteht er, daß er sich zur Ruhe begeben kann, wenn er nicht mehr spielen möchte, und zur Belohnung auch noch mit Ihnen kuscheln darf.
Und jetzt zum Grundgehorsam, den man ja auch spielerisch aufbauen soll. Ja, das soll man. Aber was bedeutet eigentlich „spielerisch“?
Das macht man so, daß man sich nur auf das konzentriert, was ein Hund im Leben tatsächlich braucht. „Platz“, „bei Fuß“ und „bleib“ beispielsweise, brauchen Hunde nicht wirklich. Es ist ganz nützlich, wenn ein Hund sowas kann, aber es gibt viele sehr gut erzogene Hunde, die das nicht können oder auch nicht machen sollen. Einem Hund, der Hüftdysplasie hat „platz“ beizubringen, ist Tierquälerei, da ich den Hund zwinge sich hinzulegen, obwohl er dadurch vielleicht Schmerzen hat. Also lasse ich es bleiben. Das gleiche gilt in diesem Fall für „sitz“.
Wichtig sind: mitkommen und herankommen, Leinenführigkeit, kurz warten z.B. am Straßenrand oder wenn eine Tür aufgeht, Beute abgeben, ausweichen, Besuch zivilisiert empfangen, Hunden und Menschen höflich begegnen…. also Dinge, die uns im Zusammenleben weiterhelfen. Alle diese Sachen übe ich so einfach, daß Ihre Pelznase gar nicht anders kann, als alles richtig zu machen. Ich erkläre das am Beispiel „Mitkommen und Herankommen“. Die meisten Menschen rufen ihren Hund in bestimmten Situationen: wenn er zu weit weg ist, eine falsche Richtung einschlägt oder Gefahr droht. Und allzu häufig wollen sie gar nicht, daß er zu ihnen kommt, sie möchten eigentlich nur, daß er in diese Richtung nicht weiterläuft oder nicht so weit weg geht. Das ist ziemlich verwirrend für die Hunde, deshalb klappt es meistens nicht. Auch wenn Sie ihn immer dann rufen, wenn er Ihnen zu weit weg ist, wird er sich an diese Entfernung gewöhnen. Und was, wenn er mal näher bei Ihnen steht, anstelle 50 Meter nur 10 weg ist? Dann versteht er nicht was Sie möchten.
Also: definieren Sie ein Kommando für „egal, wo du gerade bist: komm zu mir her und bleibe einen Moment bei mir“ und eins für „geh mit mir in eine bestimmte Richtung weiter“, z.B. nicht in das offene Hoftor sondern mit mir weiter die Straße entlang. Das erste heißt bei mir „schau mal her“, das zweite „weiter“. Sie glauben gar nicht, wie einfach es für Bello auf einmal wird, Ihren Anweisungen zu folgen, wenn Sie hier klar und konsequent sind und auch noch mit den richtigen Handzeichen arbeiten.
Dann sollten Sie sich ein wenig am Straps reissen und nicht ständig abprüfen wollen, ob er genau jetzt in dieser total schwierigen Situation, wo er doch gerade so schön abgelenkt ist, auch wirklich die Kommandos befolgt. Sie können das gerne machen, wenn Sie dringenden Frustrationsbedarf haben und erpicht darauf sind, einen total verwirrten und desinteressierten Hund zu bekommen. Stellen Sie sich einfach vor: jedes Mal, wenn Sie sich endlich hinsetzen und ein spannendes Buch weiterlesen möchten, kommt Ihr Partner und hat was völlig unaufschiebbares, das genau jetzt erledigt werden muß. Wie lange werden Sie freundlich bleiben? Also: das mit der Ablenkung kommt von allein, die müssen wir nicht suchen.
Ablenkungen ergeben sich aus dem Leben. Ein Freund besucht Sie, den Bello total gern mag. Der Freund geht irgendwann wieder und Bello kuckt ihm traurig durchs Gartentor nach. Irgendwann ist der Freund nicht mehr zu sehen und das ist ein sehr guter Moment, abrufen vom Gartenzaun zu üben. Beim nächsten Mal rufen Sie ein bißchen früher, oder Sie gehen zum Tor und nehmen ihn über direkt mit……. Und jedes Mal freuen Sie sich ein Loch in den Bauch, weil er alles dermaßen gut macht und selbstverständlich gibt es auch immer ein gutes Leckerchen.
Wenn Sie jetzt gut und gründlich arbeiten, dann sind Sie bereit für die Zeit, in der Ihr Herzchen sich so sicher fühlt, daß er mal auf eigene Faust die Welt erkunden möchte. Das bedeutet: er wird nicht mehr jeder Ihrer Aufforderungen Folge leisten. Beispielsweise wird er lieber irgendwelchen Kumpels hinterherrennen als mit Ihnen nach Hause zu gehen. Denn Sie mit Ihrem Leckerchen sind später sicher immer noch da – das haben Sie ihm ja hoffentlich beigebracht. Wenn er soweit ist, freuen Sie sich – Sie haben einen selbstbewußten, erkundungsfreudigen Hund. Herzlichen Glückwunsch. Und dann denken Sie sich Maßnahmen aus, daß er trotzdem kommt und mit Ihnen nach Hause geht. Beispielsweise wird er einfach rechtzeitig und freundlich angeleint. Oder er ist überhaupt mal mehr an der Leine und mit Kumpeln spielen gibt es eben nur im eingezäunten Gelände. Das Entscheidende ist aber: Sie haben ihm das Abrufen so gut beigebracht, daß er zwar nicht mehr ganz so zuverlässig aber doch regelmäßig kommt. Und da sind Sie jetzt noch begeisterter und das Leckerchen ist noch toller.
Ich möchte Sie kurz mal daran erinnern, daß Sie und ich auch mal eine Zeit hatten, da wären unsere Eltern mit uns fast verzweifelt. Wenn es eine Möglichkeit gegeben hätte, uns in einer Bewahranstalt unterzubringen, auf der junge Menschen mit Schild „Wegen Umbau geschlossen“ zeitweise abgestellt werden können, hätten sie das getan. Dahin kommen Sie mit Ihrem Süßen auch noch, versprochen. Und wenn es soweit ist, dann denken Sie bitte daran, daß diese Zeit alle Menschen und Hunde durchmachen und daß es sich lohnt, in der Welpenzeit vorzuarbeiten und in der sog. Pubertät dranzubleiben. Denn auch das geht vorüber. Und jetzt die gute Nachricht: es geht schneller wie bei Menschen.
Es gäbe noch viel mehr zu schreiben, was man mit Welpen machen soll, kann oder lieber bleiben läßt – nur leider wird die Auflistung endlos. Aber ich hoffe, der Kernpunkt meines Anliegens ist klar geworden. Es geht nicht darum, ein sehr hilfloses Lebewesen, das vollkommen von Ihnen abhängig ist, so zu bearbeiten, daß es blind und taub allen Ihren Anweisungen folgt. Sie haben auch keine Freizeitgestaltungsmaschine mit Pelz und vier Beinen zu sich geholt, mit der Sie machen, was Ihnen Spaß macht.
Sie haben einen kleinen Hund, ein Lebewesen mit Herz, Hirn und Verstand,
ein Lebewesen, das ein Anrecht darauf hat, von Ihnen so geführt zu werden, daß es ein gutes und in so vielen Bereichen wie nur möglich selbstbestimmtes Leben führen kann,
ein Lebewesen, daß sein ganzes Leben mit Ihnen verbringen soll, ein Leben, das sehr viel kürzer ist als Ihres,
ein Lebewesen, das nur dieses eine Leben hat – also geben Sie sich Mühe, sein Leben gut zu gestalten. Ich verspreche Ihnen, jeder Hund ist jede Mühe wert.
Ein Kommentar zu Ach, sind die süß! – Welpenspielen Teil 3